Die SOG nimmt positiv zur Kenntnis, dass ein Paradigmenwechsel von eher trägen und langfristig konzipierten Armeereformen hin zu einer agilen und adaptiven Weiterentwicklung der militärischen Verteidigungsfähigkeiten vollzogen wurde. Mit diesem Ansatz soll die Armee in die Lage versetzt werden, sich schneller, flexibler und in kürzeren Schritten an veränderte Bedrohungslagen anzupassen.
Nicht erst der Ukrainekrieg hat deutlich gemacht, wo und wie die Armee nach- und aufrüsten muss. Die strategischen Stossrichtungen zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit müssen umfassend ausgerichtet sein. Die Armee muss vom technologischen Fortschritt profitieren, die Digitalisierung rasch vorantreiben, die Leistungen im Cyber-Bereich professionell ausbauen und die Logistik erneut einsatzgerecht dezentralisieren. Das Leistungsprofil des Heeres gewinnt wieder an Bedeutung. Mehr Klasse statt Masse. Für den Fall, dass eine Anzahl Leo-2 durch das Parlament ausgemustert und an den Hersteller abgegeben werden, fordert die SOG Verhandlungen mit dem Empfänger über Gegenleistungen im Technologietransfer.
Mit der Abkehr von finanzgetriebenen Systembeschaffungen hin zum modularen Fähigkeitsaufbau wird die Politik stärker in die Verantwortung genommen. Der Zeit- und Fahrplan zur Erreichung der militärischen Verteidigungsfähigkeiten wird wesentlich durch das verfügbare Verteidigungsbudget bestimmt. Die SOG rechnet in einer ersten Phase mit einem Finanzbedarf in der Höhe von 13 Milliarden Franken bis 2031.
Die SOG befürwortet eine verstärkte internationale Zusammenarbeit mit der UNO, der OSZE und dem westlichen Militärbündnis. Die SOG hält an der bewaffneten Neutralität fest und lehnt einen NATO-Beitritt ab.
Die SOG begrüsst die längst erwartete Stärkung der Kernaufgabe «Verteidigung» der Schweizer Armee. Sie wird sich für deren Umsetzung einsetzen und die zukünftige politische Verteidigungsstrategie der Schweiz aktiv mitformulieren. Welchen konkreten Beitrag Armee, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu leisten haben, um das Zielbild erfolgreich umzusetzen, bleibt für die SOG noch offen.
Das neue Logo der Schweizer Armee wird von der SOG positiv wahrgenommen. Der Schild der Helvetia steht symbolisch für die Verteidigung der Schweiz.
Comments and Responses
Be the First to Comment